|
|
|
EISENSTADT - AKTUELL
Unabhängiges Nachrichtenmagazin für
den Bezirk Eisenstadt
Nummer 06 1994 |
Galerie 1990 präsentiert
Luigi La Speranza
Noch bis 27. August sind Ölbilder, Radierungen
und Zeichnungen des "Wunderkindes" in der Galerie 1990 von Herbert
Thomschitz zu bewundern
Der gebürtige Wiener, Jg. 62, mit italienischem
Einschlag, zeichnete bereits in frühester Jugend. Im zarten Alter
von acht Jahren bestritt er seine erste Ausstellung in der Wiener Galerie
Basilisk, mit elf Jahren hatte er das noch nie Dagewesene erreicht - eine
Einzelausstellung im Wiener Künstlerhaus.
Um diese Naturbegabung in geordnete Bahnen
zu lenken, begann Speranza 1980 mit dem Studium der Malerei in der Meisterschule
von Prof. Rudolf Hausner, wo er 1985 diplomierte. Anschließend besuchte
er die Meisterklasse von Prof. Arik Brauer an der Wiener Akademie der bildenden
Künste. Als die Welle der "Art Informel" alle Länder überrollte,
malte er unbeirrt seine traumerstarrten, künstlichen Landschaften
und Paradiese. Er sucht nicht den Reiz des Spontanen, er setzt Können,
Erfindung und auch Tradition gegen Effekt und bloße Neuerungssucht.
Was Speranza zeigt, ist Wirklichkeitsdarstellung mit phantastischen
Mitteln in höchster Vollendung - seine Arbeiten wirken durch ihre
provozierende Stille fesselnd, durch ihre luftleere Klarheit atemberaubend,
durch ihre schöpferische Phantasie wegweisend Was fesselt, ist vor
allem seine zeichnerische Fertig keit, sein Einfallsreichtum, seine wuchernde
Phantasie; bewundernswert ist seine Hingabe ans Detail und sein Streben
nach Akribie im malerischen Bereich. In Abwendung vom leergewordenen Abstrakten
bietet La Speranzas Realismus eine echte Alternative zur Moderne.
Man muß den Maler Luigi La Speranza
zur Wiener Schule des Phantastischen Realismus zählen, die für
Wien so typisch ist, wie die sprichwörtlich gewordene Ecole de Paris
in der ganzen Welt.
Eines der Exponate mit dem Titel "Der Teufel
und seine Tiere, 1989" |
|